Kompostieren ist eine hervorragende Möglichkeit, organische Abfälle in nährstoffreichen Humus zu verwandeln, der für Garten- und Zimmerpflanzen genutzt werden kann. Besonders beliebt ist die Wurmkiste, in der Kompostwürmer den Zersetzungsprozess beschleunigen und wertvollen Wurmhumus produzieren. Doch obwohl das Prinzip einfach klingt, können Fehler beim Kompostieren passieren, die den Prozess erheblich verlangsamen oder sogar stoppen. Schlechte Bedingungen im Kompost führen nicht nur zu Geruchsproblemen, sondern können auch die Gesundheit der Würmer gefährden und den Nährstoffgehalt des Endprodukts verringern. Hier sind die fünf häufigsten Fehler bei der Nutzung einer Wurmkiste und wie man sie vermeidet.
Kompostierfehler und wie du sie vermeidest
1. Falsches Futter: Zu wenig Faserfutter
Kompostwürmer benötigen eine ausgewogene Ernährung, die sowohl weiche, nährstoffreiche Küchenabfälle als auch faserhaltiges Material wie Karton oder Zeitungspapier enthält. Zu viel „weiches“ Futter wie Obst und Gemüse kann dazu führen, dass der Kompost zu nass und matschig wird. Damit der Kompostiervorgang gut funktioniert, braucht es genügend Faserstoffe. Trockenes Material wie getrocknetes Laub, Karton oder Papier sorgt für eine gute Struktur im Kompost. Wenn du zu wenig faseriges Material hinzufügst, wird der Kompost schnell überladen und schlecht belüftet, was Fäulnis und unangenehme Gerüche zur Folge hat. Um dies zu verhindern, sollten regelmäßig Karton, Zeitungspapier oder trockene Blätter beigemischt werden.
Faserfutter und „weiches“ Futter im Verhältnis 2:1
2. Keine Frischluft: Deckel immer zu
Eine schlechte Belüftung in der Wurmkiste führt zu anaeroben Bedingungen, bei denen sich schädliche Bakterien und Pilze vermehren. Diese verursachen nicht nur unangenehme Gerüche, sondern können auch die Gesundheit der Würmer beeinträchtigen. Eine schlechte Belüftung kann auch durch zu dichte Schichten von Küchenabfällen verursacht werden, die die Luftzirkulation blockieren. Ein Tipp: Kokosfasern können helfen, den Kompost aufzulockern und die Belüftung zu verbessern. Sie sorgen dafür, dass der Kompost luftig bleibt und die Würmer besser arbeiten können. Zudem lieben die Würmer Kokosfasern auch als Futter.
3. Wüste oder Amazonas: Zu nass oder zu trocken
Die richtige Feuchtigkeit ist entscheidend für die Gesundheit der Kompostwürmer und den Zersetzungsprozess. Sie brauchen eine feuchte Umgebung, um zu überleben. Feucht heisst aber nicht nass. Wenn es in der Wurmkiste zu nass ist, verdichtet sich das Substrat, wird matschig und für die Würmer wird es schwierig sich durchzugraben. Die Durchlüftung leidet und die Folge ist Fäulnis und Schimmel.
Ist er hingegen zu trocken in der Kiste, können sich die Würmer nicht richtig fortbewegen und ihre Aktivität nimmt ab. Idealerweise sollte der Kompost die Konsistenz eines ausgewrungenen Schwamms haben: feucht, aber nicht nass. Um eine zu hohe Feuchtigkeit zu vermeiden, sollten trockene Materialien wie Pappe oder Kokosfasern hinzugefügt werden. Wenn der Kompost zu trocken ist, hilft es, ihn mit Wasser zu besprühen oder Küchenabfälle mit hohem Wassergehalt wie Gurken, Wassermelone oder Tomaten hinzuzufügen.
4. Sauer macht lustig? Das gilt nicht für deine Würmer
Tendenziell neigen Komposter dazu, ein zu saures Milieu zu entwickeln. Die Kompostwürmer fühlen sich aber richtig wohl, bei einem pH-Wert von 6 bis 7. Darunter wird ihre Aktivität gehemmt und der Kompostprozess verlangsamt. Im Kompost sollte es daher nicht zu sauer werden. Um dagegen zu wirken, können Eierschalen gemörsert werden. Der Kalk darin neutralisiert den Kompost. Oder man verwendet einen fertigen Mineralmix, der nicht nur den pH-Wert stabilisiert, sondern zusätzlich auch den Kompost mit Mineralstoffen anreichert und die Kompostwürmer optimal ernährt. In unserem Onlineshop findest du einen fertig abgemischten Mineralmix, von dem du jeden Monat einfach 1-2 Esslöffel in die Wurmkiste gibst, oder auf dem Komposthaufen verstreust.
5. Zu heiß oder zu kalt: Würmer mögen ein gemäßigtes Klima
Ein häufiger Fehler ist auch eine unpassende Temperatur. Kompostwürmer fühlen sich am wohlsten über 15 Grad und unter 25. Im Kompost ist es immer etwas wärmer, als in der Umgebung. Also auch im Winter wird ein Komposthaufen nicht durchfrieren. Die Wurmkiste hingegen, darf nicht bei starkem Frost draussen bleiben, da die Kiste der Kälte viel stärker ausgesetzt ist, als der Komposthaufen.
Die Wurmkiste muss im Winter in die Wohnung, in den Keller oder die Garage, damit die Würmer nicht erfrieren.
Noch häufiger jedoch passiert es, dass den Würmern zu heiss wird. Die Kiste sollte nie in der prallen Sonne stehen ,da sie sich schnell aufwärmt, das begünstigt auch das Austrocknen. Der Komposthaufen sollte im Schatten angelegt sein.
Eigentlich ist es ganz einfach, wo du dich wohlfühlst, da fühlen sich auch die Würmer wohl, du würdest im Sommer auch nicht in der prallen Sonne sitzen wollen.
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