Urban Gardening – 7Tipps für den Garten in der Stadt
Der Trend vom Garten in der Stadt ist ungebrochen. Im Gegenteil, immer mehr Schweizer wünschen sich auch in der Stadt einen eigenen kleinen Gemüsegarten. Egal, ob privat am eigenen Balkon, oder in großangelegten Gemeinschaftsgärten. Das tolle dabei – kein Balkon ist zu klein für ein Vertikalbeet.
Mit einer Wurmkiste lässt sich Biodünger und Komposterde für die Töpfe und Beete auch direkt zu Hause herstellen. Nachhaltiger geht’s nicht!
Wir haben in diesem Artikel noch weitere Tipps für nachhaltiges Gärtnern in der Stadt zusammengestellt, aber zunächst sprechen wir über das Urban Gardening oder den städtischen Gartenbau, was es genau ist und wie du es selbst machen kannst.
Was ist Urban Gardening?
Urban Gardening, auch bekannt als städtischer Gartenbau, und beschreibt die kreative Nutzung von urbanen Flächen für das Gärtnern und steht meist für den Gartenbau auf kleinstem Raum. Urban Gardening ist aber mehr als Kräuter auf der Fensterbank und reicht von grossangelegeten von der Stadt initiierten Projekten, über den Schrebergarten oder Gemeinschaftsdachterrasse bis hin auf den eigenen Balkon.
Urban Gardening bietet auch in der Stadt die Möglichkeit in Kontakt mit der Natur zu treten und etwas mit den eigenen Händen zu schaffen. Du hilfst mit Urban Gardening das Stadtklima sowie die Luftqualität zu verbessern. Egal ob es die riesige Dachterrasse oder nur das Fensterbrett ist, wer eigene Lebensmittel anbaut, reduziert Verpackung, Transportwege und Pestizide und unterstützt nebenbei seine Gesundheit und Kreativität.
Auch wenn es zu Beginn nur ein paar Kräuter auf der Fensterbank sind, erlebe wie befriedigend es ist, sein eigenes Essen zu ziehen.
Der SRF hat dem Urban Gardening in der Schweiz eine ganze Sendungsreihe gewidmet. Schau rein, die kurzen Sendungen zeigen interessante Einblicke in das Thema städtisches Gärtnern.
Wir haben 7 spezifische Tipps zum nachhaltigen Gärtnern – nicht nur in der Stadt.
7 Tipps für nachhaltiges Urban Gardening
1. Mit der Wurmkiste selbst Komposterde herstellen und ökologischen Kreislauf schliessen ♻️
Die umweltschonendere Alternative ist Kompost aus nahen Kompostieranlagen oder gar dem eigenen Kompost. Wie du in der Stadt selbst kompostieren kannst, erfährst du im nächsten Punkt.
Die Wurmkiste ist eine einzigartige Möglichkeit, selbst in der Wohnung zu kompostieren. Mit der Wurmkiste kannst du deinen eigenen Küchenabfall in Wurmhumus umwandeln – ohne Gerüche, ohne Dreck. Wurmkompost ist ein unschlagbarer biologischer Dünger, der jede Pflanzenerde zur Supererde aufwertet. Zusätzlich fällt bei der Kompostierung der sogenannte Wurmtee an, der ein unschlagbarer Flüssigdünger ist und alle Pflanzen in deiner Wohnung oder auf dem Balkon mit Nährstoffen versorgt und für eine ertragreiche Ernte sorgt. Ausserdem hilft Wurmhumus deinen Pflanzen kräftig und stark gegen Schädlinge und Krankheiten zu werden. Erfahre mehr über Wurmhumus und warum es der beste Dünger überhaupt ist.
2. blühende Pflanzen helfen den Bienen 🐝
Es summt und brummt – wie schön sind diese Sommermelodien mitten in der Stadt? Urban Gardening fördert die Biodiversität und das Futterangebot für Insekten und allen voran den Bienen in der sonst meist verbauten Stadt. Nicht nur Urban Gardening nimmt zu, sondern auch die städtische Imkerei. Wer seinen Balkon begrünt, und vor allem auch mit Blüten verschönert, hilft auch den Bienen, die stark unter der zunehmenden Verbauung leiden.
3. Chemie – bitte nicht! ☠️
Man glaubt es kaum, aber viele Hobbygärtner greifen noch immer oft zur Chemiekeule, um beispielsweise Schädlinge zu bekämpfen oder auch in Form von synthetischen Düngern. Dabei gibt es viele wirksame, natürliche Wege, deine Pflanzen zu stärken, mit Nährstoffen zu versorgen und sogar wirksam gegen Schädlinge wirken. Der Marienkäfer gegen Läuse ist wohl der bekannteste natürliche Schädlingsbekämpfung. 🐞
4. Erde ohne Torf 🌱
Viele Blumenerden, die es in der Schweiz zu kaufen gibt, enthält Torf als Bestandteil. Was viele aber nicht wissen: diese Blumenerde mit Torf hat einen hohen Preis für die Umwelt. Denn die Jahrhunderte alten Hochmoore sind nicht nur Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, sie sind auch wichtige CO₂-Speicher. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Problematik mit der torfhaltigen Blumenerde: Kein Torf in den Topf
5. Töpfe Upcycling 🪴
Töpfe für die Aufzucht: Wer seine Pflänzlinge selbst aufziehen möchte, aber dafür nicht die kleinen Plastikschalen verwenden möchte, kann ganz einfach auf abbaubare Alternativen zurückgreifen, die jeder ohnehin zu Hause hat.
Aus Eierkarton, Klopapierrollen oder Zeitungspapier lassen sich die kleinen Anzuchtbecher für die Samen einfach herstellen und das Tolle daran: Du kannst die Anzuchttöpfe gleich zusammen mit den Pflänzchen im Frühjahr aussetzen.
Töpfe für Kräuter: vor allem kleine Töpfe lassen sich super einfach aus Verpackungsmüll herstellen. Dafür eignen sich bestens Dosen, aber Tetrapak, Joghurtbecher oder auch zum Beispiel Plastikflaschen. Uns gefällt die Variante mit Konservendosen besonders gut, ganz einfach, weil hier die Pflanzen nicht mit Plastik in Berührung kommen.
Hochbeet selbst bauen: Aus Paletten beispielsweise lässt sich hervorragend ein kleines Hochbeet bauen. Oder wie es hier in diesem Der Gartencoach zeigt, mit Verpackungsmaterial und einer nicht mehr benötigten Bannerfolie. 📹 Zum Video.
Töpfe für größere Pflanzen: Größere Pflanzen wie Tomaten, Paprika, Pfefferoni oder Gurken brauchen Behälter mit mindestens 15 l Fassungsvermögen. Dafür lassen sich wunderbar alte Reissäcke verwenden. Oder man bastelt Pflanzbehälter aus Europaletten.
6. Vertikalbeete bei wenig Platz 🍓
Wer nicht nur ein paar Töpfe zur Dekoration am Balkon stellen, sondern mit Urban Gardening wirklich auch hohen Ertrag erzielen möchte, der setzt in der Stadt auf Vertical Gardening und nutzt dabei die Höhe. Vertikale Bepflanzungen, ob mit Blumen, Kräutern oder sogar Gemüse, eröffnen vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten auch auf kleinster Fläche. Von begrünten Fassaden über üppige Beete bis hin zu beeindruckenden Pflanzenteppichen ist nahezu alles machbar. Sogar Raumteiler können im Vertical-Gardening-Stil bepflanzt werden und so ein angenehmes Raumklima schaffen. Da diese Art von Garten nicht in die Breite, sondern in die Höhe wächst, ist sie eine beliebte Form des Urban Gardenings. Selbst kleinste Balkone können auf diese Weise in eine grüne Oase verwandelt werden. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
7. Kräuter und Gemüse für den Balkon 🌶️
Für eine ertragreiche Ernte auf kleinstem Raum nimm am besten ertragreiches Gemüse oder Sorten, die mehrfach pro Jahr geerntet werden können.
Blattgemüse und Schnitt- sowie Pflücksalate lassen sich besonders leicht auf dem Balkon oder der Terrasse anbauen, genauso wie z. B. Erdbeeren oder Gartenbohne. Bohnen, Mangold und Rucola bringen im Gemüsegarten die höchsten Erträge. Auch Tomaten können sich sehen lassen: 8 bis 10 kg von nur drei Pflanzen sind möglich und dafür benötigst du lediglich einen Quadratmeter. Ebenso Gurken. Denn eine Pflanze kann mehr als 30 Früchte bringen. Reiche Ernte haben auch Zucchini, die gut 20 bis 30 Früchte pro Pflanze entwickeln.
Bei Kräutern wähle am besten die Sorten, die für die Aufzucht im Topf gezüchtet wurden.
Achte auf den Nachbarn: Nicht alle Gemüse- und Kräuterpflanzen vertragen sich gut. Petersilie und Schnittlauch besser nicht zusammensetzen. Oregano passt hingegen gut mit Rosmarin und Basilikum.
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