Die kleinen Überlebenskünstler
In den frostigen Monaten des Jahres sind Regenwürmer selten zu sehen. Was machen sie im Winter, wenn der Boden fest gefroren und die Natur mit einer weißen Schneedecke bedeckt ist? Sie werden doch nicht etwa erfrieren? Keine Sorge, in den seltensten Fällen erfrieren Regenwürmer im Winter.
Wohlfühltemperatur liegt bei 10–15 Grad Celsius
Regenwürmer haben eine spezielle Strategie, um mit extremen Bedingungen umzugehen. Das gilt übrigens auch für heiße Tage. Denn weder Hitze noch Kälte mag der Regenwurm besonders. Am wohlsten fühlt er sich bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Hier ist er am aktivsten. Da er ein wechselwarmes Tier ist, ist er von seiner Umgebungstemperatur abhängig. Er kann seine Körpertemperatur nicht selbst regulieren. Wird es kühler, verlangsamt ich sein Stoffwechsel und er ist weniger aktiv.
Kälte mögen die Würmer gar nicht
Regenwürmer bevorzugen warme und feuchte Umgebung. Auf Kälte reagieren sie sensibel. Je kühler es wird, desto weniger aktiv sind die Würmer. Wenn die Umgebungstemperatur sinkt, bewegen sie sich tiefer in den Boden oder in wärmere Erdschichten wie Komposthaufen, um optimale Bedingungen für ihr Überleben zu finden.
Ruhestarre in Gruppen
Ein bemerkenswerter Überlebensmechanismus von Regenwürmern ist die Ruhestarre. Bei starken Kälteeinbrüchen oder wenn die Oberflächentemperatur unter ihren Toleranzbereich fällt, treten sie in diesen Zustand ein. Dabei rollen sie sich zusammen und bilden einen Knoten, um sich zu wärmen. Gleichzeitig verlangsamen sie ihren Stoffwechsel, um Energie zu sparen. Dieser Rückzug erfolgt oft in Gruppen oder Kolonien, um die Körperwärme gemeinsam zu nutzen. Das gleiche passiert übrigens auch im Sommer bei Hitze oder Trockenheit.
Diese Ruhestätten befinden sich häufig in tieferen Bodenschichten, manchmal bis zu mehrere Meter unter der Erdoberfläche. Hier schaffen sie einen geschützten Raum, isolieren ihn gegebenenfalls von innen und nutzen Kotpropfen, um sich vor äußeren Einflüssen abzuschirmen.
Mehr als eine Ruhephase pro Jahr
Grundsätzlich können Regenwürmer im Laufe eines Winters oder eines Sommers mehrmals ein Ruhestadium durchmachen, was einerseits von der Witterung, andererseits vom Zustand der Würmer abhängig ist. Jungtiere überdauern längere Zeiträume als erwachsene Würmer im eingerollten Zustand. Die Ruhestadien der Regenwürmer sind ein Anpassungsmechanismus an ungünstige klimatische Bedingungen. Jedoch birgt diese Ruhestarre für die Würmer ein Risiko, da sie stark an Gewicht verlieren. Jedoch genügt ein sonniger Wintertag bereits, und die Tiere werden wieder aktiv.
Was passiert mit dem Nachwuchs?
Was passiert mit dem Nachwuchs? Die von Regenwürmern gelegten Eier, auch Kokons genannt, sind erstaunlich widerstandsfähig gegenüber den winterlichen Bedingungen. Diese Kokons werden an geschützten Stellen im Boden abgelegt und überstehen die Kälte unbeschadet. Dort entwickeln sie sich während der kalten Monate weiter und schlüpfen im Frühling zu neuen Regenwürmern.
Winter in der Wurmkiste
Das Verhalten der Würmer im Winter zeigt, wie wichtig es ist, die Wurmkiste im Winter vor niedrigen Temperaturen zu schützen. Denn in der Kiste sind die Tiere der Kälte ungeschützt ausgesetzt und können sich nicht in schützende Bereiche zurückziehen.
Wurmkiste warm halten
Steht die Wurmkiste im Freien, muss diese unbedingt gegen die Kälte geschützt werden. Das erreicht man einerseits mit dem passenden, geschützten Standort und andererseits mit einer guten Isolierung.
Um zusätzliche Wärme zu erzeugen, können Sie frisches Wurmfutter vor allem Kaffeesatz fördert einen intensiveren Rotteprozess. Die oberste Schicht mit ein bis zwei Lagen atmungsaktiven Kokosmatten oder Hanfmatten abdecken. Das speichert die Wäre in der Kiste. Die Kokosmatten sind in unserem Shop erhältlich.
Tipp: Verwende kein Zeitungspapier, da selbst 1–3 Seiten nasses Zeitungspapier die Luftzirkulation blockieren können.
Die Wurmkiste ins Haus bringen
Bring die Wurmkiste im Winter am besten ins Haus, Garage oder Keller. Spätestens bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sollten die Würmer nicht mehr draußen sein. Zudem bleiben sie im Haus bei angenehmen Temperaturen aktiv und verwerten auch im Winter deinen Bio-Abfall zu Humus.
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