Das Herz ist das Symbol für die Liebe, Zuwendung, aber auch für das Leben. Dank dem Herzen erreichen die Nährstoffe und der Sauerstoff im Blut den gesamten Körper. Wie steht das eigentlich beim Regenwurm. Hat der auch ein Herz mit Klappen wie der Mensch? Wir zeigen dir den Aufbau der Blutbahnen beim Regenwurm. Zudem erfährst du, wie viele Herzen der Kompostwurm nun wirklich hat.
Der Blutkreislauf eines Regenwurms
Wie bei allen anderen Lebewesen auch, müssen auch bei den Würmern Nährstoffe und Sauerstoff durch den Körper zu den unterschiedlichen Organen transportiert werden. Zu diesem Zweck führen zwei Blutbahnen durch den gesamten Körper des Regenwurms. Eines am oberen Ende des Körpers, das andere ganz unten. Das obere ist das Rückenblutgefäss, das untere wird Bauchblutgefäss genannt. Wie bei uns Menschen ist auch das Blut des Regenwurms durch das Hämoglobin rot gefärbt. Das Hämoglobin bindet den durch die Haut aufgenommen Sauerstoff und transportiert ihn so durch den gesamten Körper.
Ein Herz mit Klappen und einem einzelnen Muskel findet man bei Regenwürmern allerdings nicht. Und trotzdem muss das Blut durch die Blutgefässe gepumpt werden. Dafür zuständig sind bogenförmige Blutgefässe, welche seitlich das Rückenblutgefäss mit dem Bauchblutgefäss verbinden. Aufgrund ihrer Form heisse diese Gefässe Aortenbogen. In den Segmenten 7 bis 11 liegen je ein Paar dieser Aortenbögen. Je ein Paar wird als Seitenherz bezeichnet. Da es insgesamt 10 Bögen sind, könnte man durchaus auch behaupten, ein Regenwurm habe 10 Herzen.

Zusätzlich zu den 5 Paar Seitenherzen wird auch das Rückenblutgefäss leicht zusammengepresst. Damit wird der Blutfluss zusätzlich gefördert. Das Blut fliesst im Rückengefäss vom Kopf zum Ende des Wurms. Im Bauchblutgefäss fliesst es anschliessend wieder zurück zum Kopf.
Hat der Regenwurm auch einen Herzschlag?
Tatsächlich hat ein Kompostwurm wie wir Menschen auch einen Herzschlag. Die Seitenherzen pressen das Blut rhythmisch durch den Körper des Wurms. Der Herzschlag hängt dabei stark von der Umgebung ab, in welcher der Regenwurm gerade lebt. So nimmt der Herzschlag mit steigender Temperatur zu. Sind es bei 10°C rund 60 Schläge pro Minute, so erreichen die Kompostwürmer bei einer Temperatur um 20°C bereits rund 100 Herzschläge pro Minuten (Khan et al., 2010). Auch die chemische Zusammensetzung und die Aufnahmemenge an Sauerstoff sind stark von der Temperatur abhängig.
Quellen
[1] Khan et al. – Physiological responses to temperature and haeme synthesis modifiers in earthworm Lumbricus terrestris (Annelida: Oligochaeta) – Environmental Toxicology
abgerufen unter https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/tox.20604 am, 15.02.2022
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