Der Regenwurm, wir alle kennen ihn, doch wirklich viel wissen wir über den kleinen Erdbewohner nicht. So ist schon der Name eigentlich wirklich irreführend. Im Englischen wird er Earthworm genannt, und diese Bezeichnung trifft viel besser auf den regen Wurm zu. Wie der Regenwurm zu seinem Namen kam, darüber spreche wir in unserem Artikel: Warum heisst der Regenwurm, Regenwurm?
In Europa gibt es rund 400 Arten der Familie Lumbricidae (Regenwürmer), von denen etwa 50 in Mitteleuropa heimisch sind. Ihre begrenzte Vielfalt hier ist auf die Eiszeiten zurückzuführen, wodurch südwestlich der Vereisungsgrenze mehr Arten vorkommen. Der häufigste Vertreter ist der Gemeine Regenwurm (Lumbricus terrestris) oder auch Tauwurm gennant, der kleine Mist- oder Kompostwurm (Eisenia foetida) und der Rotwurm (Lumbricus rubellus). Unter Anglern sind vor allem die regen Dendrobena bekannt; alle haben sie eines gemein, sie leben im Boden und tragen einen wesentlichen Beitrag zu einem gesunden und fruchtbaren Boden bei.
In diesem Artikel zeigen wir dir ein paar spannende Fakten über den Regenwurm, die du garantiert noch nicht wusstest.
Wie groß ist der größte Regenwurm der Welt?
Regenwürmer können bis zu fünf Jahre alt werden und hierzulande bis zu 40 cm lang. In Australien gibt es jedoch Regenwürmer, die beeindruckende drei Meter!! erreichen können (megascolecidae)
Der Kompostwurm (Bild) ist ein heimischer, kleiner Vertreter. Sie werden von uns für die Wurmkiste und WormBag gezüchtet, da sie den besten Wurmkompost produzieren und für das Leben in der Wurmkiste am besten geeignet sind.
Können Regenwürmer riechen, sehen oder schmecken?
An das Leben im Boden haben sich Regenwürmer bestens angepasst: Sie kommen ohne Augen, Ohren, Nase, Lunge, Zähne und Skelett aus. Doch die benötigen sie für ihr Leben unter der Erde auch nicht, stattdessen verfügen sie über Sinneszellen für Druck, Gravitation und Licht sowie chemische Reize. Sie ermöglichen Orientierung, lassen die Würmer Erschütterungen wahrnehmen und Nahrung erkennen. Es wird vermutet, dass Regenwürmer auch süß und bitter unterscheiden können. Faszinierend, oder? Das erklärt auch, warum unsere Würmer sofort abtauchen, sobald du die Wurmkiste öffnest. Sie reagieren auch Licht und weichen diesem aus.
Können Regenwürmer ertrinken?
Wie atmen eigentlich Regenwürmer? Sie brauchen weder Lungen noch Kiemen, denn sie atmen über die Haut. Der Gasaustausch passiert über die Hautzellen, und zwar nicht aus der Luft, sondern aus dem Wasser. Das erklärt auch, warum Regenwürmer immer feucht sein müssen.
Regenwürmer können daher nicht ertrinken. Sie können aber sehr wohl ersticken. Der Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid erfolgt durch Diffusion, nachdem sich die Gase in Wasser gelöst haben. Ist in der Umgebung des Regenwurms zu wenig Sauerstoff, weil er etwas zu lange in einer Röhre eingeschlossen ist, kann er demnach ersticken.
Haben Regenwürmer Blut?
Ja, tatsächlich, der Regenwurm hat Blut und es ist wie beim Menschen auch, rot gefärbt und versorgt die Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen. Übrigens wird das Blut nicht nur von einem, sondern von fünf Herzen durch den langen Körper gepumpt.
Warum sterben Regenwürmer an der Oberfläche?
Der Regenwurm lebt unter der Erde, und die UV-Strahlung ist gefährlich für ihn. Nach draußen kommt er nur im Notfall auf der Flucht vor Feinden oder nachts. Zugunsten der Hautatmung verzichten Regenwürmer auf jeglichen Verdunstungs- und Sonnenschutz und können aus diesem Grund in direkter Sonne schnell austrocknen und zugrundegehen. Zudem erzeugt der UV-Anteil des Sonnenlichts in der pigmentlosen Haut des Wurms ein Gift, das seine Atmung lähmt.
Wer einen Regenwurm retten will, der sollte ihn aus dem Licht retten, abdecken und ihm ermöglich sich wieder einzugraben.
Wie viele Regenwürmer gibt es?
Regenwürmer leben, je nach Art, in den oberen Bodenschichten oder mehrere Meter tief unter der Erde. Sie sind in unglaublich hoher Anzahl anzutreffen. So kann die Biomasse von Regenwürmern auf einem Hektar Wiese vier Großvieheinheiten (400 kg) entsprechen. Doch der Regenwurm ist gefährdert, vor allem duch Bodenverdichtung in der Landwirtschaft und Bebauung.
So wichtig ist der Regenwurm
- Belüften und verbessern die Wasserhaltekapazität des Bodens durch die Schwammwirkung der Gänge sowie des Kots.
- Sie transportieren Mineralsalze aus dem Untergrund in den Wurzelbereich der Pflanzen.
- Sie helfen bei der Durchmischung der Bodenschichten (organisch angereicherte Oberschichten und mineralhaltige Unterschichten).
Ohne Regenwurm gibt es keinen gesunden und fruchtbaren Boden, ohne Boden kein Leben.
Der deutsche Bodenökologe Prof. Dr. Nico Eisenhauer nennt Regenwürmer Ökosystem-Ingenieure und unterstreicht damit ihre Wichtigkeit für ein funktionierendes Ökosystem. Wir haben dem PR-Agenten der Regenwürmer einen Blogartikel gewidmet, in dem wir auch auf die ARTE Dokumentation Im Reich des Regenwurms: Der Boden unter unseren Füßen verweisen. Sehr sehenswert, leider auf der ARTE Mediathek nicht mehr verfügbar, wir wurden aber auf YouTube fündig.
So hilfst du dem Regenwurm
- Laub im Garten liegen lassen
- Rasen weniger mähen und so der Austrocknung des Bodens entgegenwirken.
- Düngung mit Mist und Kompost – Kompost kannst du sogar im Haus herstellen, mit der Wurmkiste.
- Lebensmittel aus biologischem Anbau kaufen. Diese Anbauweise unterstützt das Überleben des Regenwurms am besten, da die Bewirtschaftung möglichst natürlich erfolgt und der Regenwurm ein wichtiger Helfer der biologischen Landwirtschaft ist.
- Chemische Dünge und Spritzmittel der konventionellen Landwirtschaft vergiften den Regenwurm, schwere Maschinen und rücksichtslose Bodenbearbeitung nehmen ihm den Lebensraum durch Bodenverdichtung.
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